Gemeinsam erfolgreicher: Was uns Avaaz & Co. lehren
Online-Campaigning und damit der gesamte Non-Profit-Sektor erfahren einen rasanten Wandel. Es gilt Supporter noch stärker einzubinden: Damit sie uns in Zukunft beim Finden der zündenden Kampagnenidee unterstützen, am eigenen Geburtstag Spenden sammlen oder helfen, die nächste Guerilla-Aktion zu organisieren.
von Adrian Mahlstein
Internationale innovative Plattformen im Vormarsch
Seit einigen Jahren sind parallel zur Welt der "traditionell" etablierten NGOs globale Online-Kampagnenorganisationen entstanden. Avaaz, change.org, Care2, MoveOn & Co. legen rasantes Wachstum an den Tag. Das Modell ist einfach: Wer will, kann kostenlos eine Petition lancieren und im riesigen Netzwerk der jeweiligen Organisation UnterstützerInnen sammeln. Dabei kommen jeden Monat tausende neue Ideen und Vorschläge zusammen. Nur die besten Anliegen gewinnen. Erfolgreiche Kampagnen werden durch die Organisationen weiter gefördert. Über die Wirkung der Online-Petitionen lässt sich streiten, die Vergrössung der Kontaktlisten ist jedoch frappant. Ein Überblick über das Wachstum einiger Organisationen:
NGOs in der Schweiz können (noch nicht) profitieren
Während Avaaz Spenden sammelt, bieten change.org und Care2 die Möglichkeit Bezahlkampagnen zu lancieren: NGOs können unter Millionen von Nutzern neue interessante Kontakte ausfindig machen. Lanciert wird das Anliegen im Namen der jeweiligen Organisation und einer bestimmten Zielgruppe von Supportern nach dem Unterschreiben einer thematisch ähnlichen Petition angezeigt. Anders als bei kostenlosen Petitionen, erhält die NGO neben Vorname, Name, Postleitzahl und Land auch die E-Mail-Adressen der UnterzeichnerInnen nach Abschluss der Kampagne, falls diese dafür durch den Opt-In eingewilligt haben. Erzielt die Petition mehr Signups als vereinbart, erhält die Organisation ohne Zusatzkosten auch die zusätzlichen Adressen. Zudem gibt es die Möglichkeit, bestehende eigene Kontaktlisten mit den gelieferten Daten abzugleichen, um Duplikate zu vermeiden. Diese Dienstleistung steht bereits in einigen grösseren Ländern, unter anderem auch in Deutschland, zur Verfügung. Die Kontaktdatenbanken in der Schweiz sind (noch) zu klein um grosse Bezahlkampagnen innert nützlicher Frist erfolgreich abzuwickeln. Kostenlose Petitionen können selbstverständlich auch hier lanciert werden.
Machen Sie Angebote an Ihre Supporter
Auch ohne Einbezug der obengenannten Plattformen können Sie ihren UnterstützerInnen jetzt die Möglichkeit geben, im eigenen Namen Aktionen zu lancieren. Bei Petitionen, Spenden und Veranstaltungen können sich UnterstützerInnen selber engagieren und eigene Aktions oder Spendenseiten erstellen und verwalten. Sie werden in die Arbeit der NGO involviert, indem sie Kampagnen selber mitgestalten. Menschen lassen sich leichter von vertrauten Personen als direkt von der Organisation überzeugen.
Petitionen: Ideenschmiede und Testlabor
Bauen Sie, ähnlich den grossen Online-Kampagnenorganisationen, ihre eigene Online Community. Sie brauchen dafür nicht Millionen von Usern, bringen Sie Gleichgesinnte zusammen. Indem Sie Ihren Supportern ermöglichen eigene Anliegen vorzubringen, vereinigen Sie ein Maximum an Know How. Supporter können auch ganz unbewusst bei der Entscheidungsfindung mitwirken: Das Engagement der Menschen auf Ihrer Plattform für bestimmte Anliegen zeigt, welche Themen auf der Zunge brennen. Ideen werden vorgebracht und in der Community auf Akzeptanz getestet. Damit gelingt es Ihnen in Ihrer Kampagne auf das richtige Pferd zu setzen.
Verschiedene Optionen sind denkbar:
Konkretes Anliegen - Sie legen den Petitionstext im Vorfeld fest, ermöglichen jedoch Usern eigene Bilder zu verwenden und den Erklärungstext zur Petition selber zu formulieren um im eigenen privaten und geschäftlichen Umfeld UnterstützerInnen zu finden.
Kampagnenthema - Ihre Supporter erhalten einen etwas engeren Spielraum in einem bestimmten Bereich ihres Tätigkeitkeitsgebietes. UnterstützerInnen können ihre konkreten Forderungen in Form einer Petition lancieren.
Metaebene - Damit geben Sie Ihren AktivistInnen fast vollständige Freiheit bezüglich den Inhalten. Im Rahmen Ihres Leitbildes können verschiedenste Themen initiiert werden. Je stärker die Unterstützung in der Community, desto grösser die Aufmerksam von Seiten NGO.
Spenden: Für einen besonderen Anlass
Sie stellen die nötigen Werkzeuge zur Verfügung, damit Supporter eigene Spendenseiten für Geburtstage, Heiratsfeiern oder bei einem Todesfall erstellen und gestalten könne. Der Spendenzweck kann bereits im Vorfeld definiert werden, das Geld fliesst direkt aufs Konto Ihrer Organisation. Am erfolgreichsten sind solche Peer-to-Peer-Spendenkampagnen, wenn sie zu Gunsten eines aktuellen und konkreten Themas lanciert werden, z.B. Soforthilfe nach einer Naturkatastrophe. Hier kommt das Bedürfnis zu helfen und die Bereitstellung der dafür notwendigen Werkzeuge in idealer Weise zusammen.
Crowd-Funding-Aktionen im NGO-Bereich können bereits mit einer einfachen Spendenseite durchgeführt werden. Üblicherweise wird der Begriff Crowd-Funding in Bereich der Ideen- und Unternehmensfinanzierung verwendet, wobei typischerweise zwischen Ideengeber und Geldgeber unterschieden wird. Eine NGO oder auch UnterstützerInnen können als Ideengeber auftreten und die SpenderInnen als Geldgeber für die Realisierung eines Kampagnenprojektes. Wichtig für den Erfolg ist dabei vor allem die Sichtbarkeit des Spendenfortschritts. Wieviel wurde bereits gespendet? Was fehlt noch für die erfolgreiche Umsetzung des Projekts? Mit speziellen Aufrufen können UnterstützerInnen für das Erreichen des Ziel wiederholt mobilisiert werden.
Peer-to-Peer-Events: Dezentral organisieren
Ihre UnterstützerInnen haben gute Ortskentnisse und Beziehungen und können Offline-Aktionen dezentral organisieren. Vom Spendenlauf, über den Protest bis hin zur Benefizveranstaltung. Wie bei den Spendenseiten können NutzerInnen eine eigene Veranstaltungsseite erstellen und diese nach ihren Wünschen anpassen und verwalten. Auch hier hat ihre Organisation die Möglichkeit festzulegen, welche Anpassungen möglich sind und die nutzergenerierten Inhalte moderieren. Auch in diesem Anwendungsfall ist jede gewonnene Adresse für die Trägerorganisation in ihrer zukünftigen Kommunikation nutzbar.
Teure Software-Entwicklung vermeiden
Die Trends sind nicht neu und deshalb gibt es auch schon vielseitig erprobte Software für Online-Kommunikation. Anstatt komplexe Features in zeitraubenden Entwicklungsprojekten noch einmal neu zu erfinden, empfiehlt Kampaweb die Kombination des Open Source Content Management Systems (CMS) Drupal mit dem Constituent Relationship Management System (CRM) Salsa. Es bietet Petitionen, Eventmanagement, Peer-to-Peer Events, Spendenseite und Peer-to-Peer Spendenkampagnen "Out of the Box". Wir freuen uns, Ihnen mehr über die Einsatzmöglichkeiten zu erzählen und Ihnen unser Tool präsentieren zu dürfen.