Dass Menschen in ihrem Bekanntenkreis für eine Organisation oder ein Anliegen Spenden sammeln, gibt es schon lange. Vieles spricht dafür, dieses Prinzip, das bisher hauptsächlich an Events oder an das Telefon gebunden war, ins Internet zu übertragen.
Von Peter Haberstich
(Lesen Sie zu diesem Thema auch Erfolgsfaktoren für online Peer-to-Peer Fundraising)
Das Prinzip ist einfach: Eine Organisation gibt ihren Unterstützenden den Anreiz und die Möglichkeit, in eigenem Namen für ein Anliegen der Organisation Spenden zu sammeln. Dadurch werden potentielle Spender nicht durch die Organisation direkt, sondern durch eine ihnen vertraute Person um eine Spende gebeten.
Dieses Prinzip kann verschiedene Formen annehmen: Die Spendenaktionen können an bestimmte Kampagnen oder Programme der Organisation geknüpft werden (Bspw: „Helft uns anlässlich des Muttertages für Mütter in Not zu sammeln“) oder an persönliche Anlässe der Sammelnden (Todestage, Geburtstage, Hochzeiten etc.).
Es ist klar, dass Organisationen auf diese Weise ihren Spenderkreis im Schneeballsystem erweitern können und gleichzeitig viele kleine Unterstützer-Communities schaffen.
Finden Sie hier weitere 5 Gründe, warum der Moment gut ist, dieses Fundraising-Prinzip ins Internet zu übertragen.
1. Das Peer-2-Peer Prinzip schafft Vertrauen und Vertrautheit
Das Prinzip von „
Peer-to-Peer“ ist alt und bewährt sich - auch dank dem Internet - immer häufiger überall da, wo sich Menschen lieber von vertrauten Bekannten animieren oder beraten lassen: Beispielsweise bei Kaufempfehlungen oder bei Unterhaltungsvorschlägen auf der Facebook-Pinwand. Und natürlich auch im Bereich Online-Spenden, wo viele potentielle Spender
Emails von Organisationen seltener öffnen oder in Studien angeben, dass ihnen das Vertrauen in die Online-Plattformen noch fehle.
2. Potential von neuen Online-Kontakten will genutzt werden
Viele Organisationen, konnten in den letzten Jahren viele neue Online-Kontakte zu Sympathisanten und Unterstützenden herstellen. Dazu zählen nicht nur die Email-Adressen von bestehenden oder neuen Unterstützenden sondern auch die wachsende Anzahl Facebook-Fans, welche durch geeignete Aktionen in der
Unterstützerpyramide weiter konvertiert werden können. Dieses Potential gilt es zu nutzen.
3. Wachstum von Peer-to-Peer und Online-Spenden in den USA und Deutschland
4. Online-Netzwerke und virale Mechanismen sind etabliert
5. Technische Tools und Plattformen stehen zur Verfügung
Auf der technischen Seite braucht es für Online-p2p-Fundraising einerseits eine Anbindung an ein Online-Bezahlsystem und andererseits eine Möglichkeit, dass Spendensammler auf einfache Weise eigene
personalisierte Online-Spendenseiten erstellen können, die sie in ihrem Netzwerk teilen können.
Diese technischen Möglichkeiten sind mittlerweile je nach Lösung fast oder ganz fertig programmiert vorhanden und müssen nicht von Grund auf entwickelt werden.
Dabei können Organisationen entweder auf Peer2Peer-Fundraising Plattformen wie
Betterplace.org oder
Firstgiving.com setzen, wo die Funktionalität fixfertig bereit steht, dafür aber Gebühren anfallen und keine Integration mit der Website, dem Design und dem CRM der Organisation möglich ist.
Eine andere Möglichkeit bieten integrierte
Online-CRM-Lösungen mit entsprechendem p2p-Fundraising-Modul wie beispielsweise
Salsa oder
CiviCRM. Diese können komplett mit der Website und dem CRM der Organisation integriert werden und die Kontrolle über Geldflüsse und Kontaktdaten der Spender ist gewährleistet. Es fallen dafür höhere Setupkosten und allfällige Mietkosten (Software as a Service bei
Salsa) an.