Ein Velohlem ist prinzipiell eine gute Sache. Doch soll man Velofahrer und Velofahrerinnen per Gesetz dazu verpflichten einen zu tragen? Nein, fand Pro Velo Schweiz, ein Obligatorium wäre kontraproduktiv. Deshalb beschloss die Organisation, die entsprechende Gesetzesvorlage zu bekämpfen. Dazu galt es, die Mitglieder der vorberatenden Kommission und in einer zweiten Phase Nationalräte für diesen Standpunkt zu gewinnen.
Polit-Lobbying mit Facebook
Kampaweb übernahm die Aufgabe, diese Lobbying-Kampagne auf Facebook zu führen. Unsere Strategie war es, die Opinion-Leader aller Fraktionen mit einer breit abgestützten Mail-Aktion zu überzeugen. Die dazu nötige Community mussten wir erst einmal aufbauen. Dies gelang uns, obwohl die zur Verfügung stehende Zeit in der ersten Phase relativ knapp war.
Kritiker als Multiplikatoren
Den aktuellen Stand der Kampagne dokumentierten wir laufend auf der eigens dafür eingerichteten Facebook-Page, was zu einem regen Dialog und teilweise auch kontroversen Diskussionen führte. Natürlich mag da auch mal die Versuchung aufkommen, einzugreifen und die eigene Meinung stärker zu positionieren. Doch stärken gerade Diskussionen, wo auch andere Meinungen die Glaubwürdigkeit einer Kampagne und können - wie auch in diesem Fall - dem eigenen Anliegen zu mehr Aufmerksamkeit und einer grösseren Reichweite verhelfen.
Wie gezwitschert so gestimmt
Einige social-media-affine Politiker meldeten sich direkt via Facebook oder Twitter und gaben Statements zu ihrer Position ab. Entscheidend waren aber letztlich natürlich nicht diese Statements, sondern das Abstimmungsresultat. Erfreulicherweise hielten die Volksvertreter ihr Wort: sowohl die vorberatende Kommission als auch das Parlament lehnten das Velohelm-Obligatorium mit 128 zu 55 Stimmen ab!